Ein kleiner Ausschnitt aus meinem Buch "Fluch im Mondschein":
Tip-tap,
tip-tap, immer schneller setzte sich ein Fuß vor den Anderen, den endlos langen
Weg entlang. Die Schritte halten im ganzen Wald. Es war dunkel, so dunkel, dass
man kaum die eigene Hand vor Augen sehen konnte. Tip-tap, tip-tap. Einzig
allein das Leuchten der Sterne und das Schimmern der Tiere erhellten die kleine
Lichtung vor der Hütte. Es knirschte und knackte. Tip-tap, tip-tap-, tip-tap.
Die Schritte kamen näher. Fast alle hatten sich im Halbkreis um die Hütte
gestellt. Die Waschbären, die Vögel, die Hasen, die Kaninchen und viele mehr
warteten gespannt auf den einen Moment. Nur die Fledermäuse hatten sich an den
Rand und an den Weg des Waldes gedrängt. Auch sie warteten. Murmelnd standen
sie da: „Heute Nacht ist es wieder soweit, heute Nacht ist es soweit, der
Moment er kommt, gleich wird er sein“. Tip-tap, tip-tap, tip-tap. Ihnen allen
war dieses Geräusch nur zu vertraut. Obwohl es so einfach war, hatte es etwas
Melancholisches in sich. Etwas Schweres, was sich wie Blei auf die zarten
Rücken der Tiere legte und was nie ganz verschwand. Plötzlich gab eine
Fledermaus einen lauten, hohen Schrei von sich. Die Schritte waren stehen
geblieben. Ein
kurzer, kräftiger Wind wehte über die Lichtung und verschlang für einen Moment
die Finsternis. Jetzt konnten sie ihn sehen. Es donnerte und ein dichter,
grauer Nebel breitete sich über sie aus. Ehrfürchtig senkten sie für einen
Augenblick die Köpfe. Dann sangen alle im Chor: „Es ist soweit, der Moment ist
gekommen, wir sind bereit“.